Wie jedes Jahr fand das Wiener Kinderlager in den ersten beiden Ferienwochen am Turnersee in Kärnten statt. Am Samstag, den 30. Juni – einen Tag nach der Zeugnisverteilung – ging es los. Viele Kinder freuten sich auf zwei Wochen Spaß und Action.
Ich war das erste Mal auf dem Kinderlager und war ganz schön aufgeregt. Doch schon nach den ersten 10 Minuten der Busfahrt war dann die pure Abenteuerlust da. Als wir alle heil angekommen waren, bezogen wir Mädchen erst einmal den Schlafsaal und die Burschen die Zimmer. Dann freuten sich alle auf die Gruppeneinteilung und waren sehr zufrieden mit dem Ergebnis. Gleich am ersten Abend gab es die berühmte und berüchtigte Geisterbahn, die allen gleich den gewissen Kick gab. Die erste Nacht verlief sehr ruhig, da wir alle sehr müde waren und gleich einschliefen.
Das diesjährige Lagerthema war „Märchen“ und dazu hatten wir eine schöne Flagge, die wir täglich bei der Morgenfeier hissten und abends während der Abendfeier wieder niederholten. Gleich am dritten Tag gab es einen OM (Orientierungsmarsch), der bei der letzten Station besonderes Können voraussetzte, da wir uns von einem Fels abseilen lassen mussten. Die darauffolgenden Tage setzten sich aus Turnzeiten, Waldspielen und Badezeiten zusammen. In den Turnzeiten spielten wir viel Hockey, Flagfootball und Faustball. Wir turnten aber auch im Turnsaal auf der Airtrack. Der Plan, die Airtrack auf den See zu legen, platzte leider, als sich herausstellte, dass sie ein Loch hatte (vielleicht klappt es ja nächstes Jahr). Auch das Lagerquiz, das allen immer sehr gut gefällt, gab es dieses Jahr wieder. Zu Mittag und zu Abend gab es warme Küche. Manchmal schmeckte das Essen gut, manchmal eher weniger. Im Großen und Ganzen ging aber auch das Essen klar.
Eine sehr coole Sache war, dass einer unserer Vorturner ein Lagerlied selbst gedichtet hatte und auf der Gitarre spielte. Jeder hatte die ganze Zeit einen Ohrwurm davon und wir freuten uns, es später dem Jugendlager vorzusingen. Als Abendprogramm hatten wir auch Volkstanzen in Tracht. Das war sehr lustig und auch das Jugendlager tanzte manchmal mit. Kreativ waren wir im Kinderlager auch: Jede Gruppe studierte ein Theaterstück ein und in dazu vorhergesehenen Zeiten stellten wir das passende Equipment aus Pappmaché her. In der letzten Woche wanderten wir auf einen Berg in der Nähe. Die Wanderung machte allen großen Spaß, da man auf den letzten Höhenmetern vor dem Gipfelkreuz auch ein bisschen klettern musste.
Das Wetter spielte die zwei Wochen über fast durchgehend gut mit, abgesehen von ein paar kleinen Gewittern am Abend. Leider passierte dabei auch, dass ein Fenster im Mädchenschlafsaal zerbrach. Aber davon abgesehen blieb alles heil – die Kinder mit eingeschlossen. Mir hat das Lager sehr gut gefallen und ich würde wieder mitfahren, doch leider bin ich nächstes Jahr zu alt dafür. Doch empfehlen würde ich es auf jeden Fall.
Naike Sonderegger