Wandertag (10.10.2020)

Das Wandern ist des Turners Lust… könnte es in Abwandlung des bekannten Schubert-Liedes heißen. Und so entschloss ich mich auch, bei der Gruppe „Für sehr motivierte Geher“ mitzumachen. Unter der Führung von Franz Lichal marschierten wir (18 Teilnehmer und ein Hund) vom Kahlenbergerdorf in flottem Tempo die steile Eisernenhandgasse hinauf. Nicht verwunderlich, dass bald die ersten Hüllen abgelegt wurden.

Weiter oben, beim wunderschön gelegenen kleinen  Friedhof, war eine kurze Zwischenrast. Ein gewisser Schimanko, ehemaliger Besitzer der Eden-Bar und Nachtclubkönig von Wien, liegt dort. Nicht seinetwegen, aber wegen der tollen Aussicht könnte ich mir vorstellen, hier begraben zu sein (siechst halt dann leider nix mehr).

Weiter ging’s, zwischen Weinstöcken hindurch, über Straßenstücke und kleine Steige hinauf zum Aussichtsplateau am Kahlenberg. Die Stadt zeigte sich zu dieser Stunde noch nebelig verschleiert, was durchaus seinen eigenen Reiz hatte.

Der Wanderweg führte dann, an Aussichtswarte und riesigem Sendemast vorbei, über die Höhen des Wienerwaldes bis hin zur Jägerwiese. Von da weg stiegen wir einen steilen Pfad hinunter und marschierten unter der Höhenstrasse hindurch in Richtung Sievering.

Den ganzen Weg über hatte übrigens die australische Schäferhündin von Olivers Familie ein waches Auge auf ihre „Herde“, indem sie immer wieder vor und zurück lief.

Unten auf der Sieveringer Strasse konnten wir uns um 12 Uhr plangemäß mit der  Watzek-Spaziergehergruppe vereinen und gemeinsam den Anstieg zur Salmannsdorfer Höhe in  Angriff nehmen. Ziel war das „Häuserl am Roan“, aber kurz vor dem „Häuserl am Stoan“ erfolgte eine strategische Lagebesprechung. Wir waren jetzt 27 und durften wegen der strengen Corona-Bestimmungen nicht alle gleichzeitig beim Roan-Wirt eintrudeln, und die bestellten drei Tische sollten einander auch nicht kennen.

Während Thomas und seine Gruppe nicht widerstehen konnten, gleich den Stoan-Sturm zu verkosten, marschierten die beiden anderen in Abständen weiter zum Ziel.

Bald darauf war unbemerkt fast die ganze Terrasse des Häuserls am Roan vom Verein in Besitz genommen. Ja, und hier ließ es sich bei dem sonnigen Wetter mit Bier, Hirschragout oder Topfenpalatschinken und Schilcher-Sturm schon aushalten.

Nach unauffälligem Auszug vom Wirten trafen wir uns auf der großen Wiese unterhalb der Strasse zum obligatorischen Gruppenfoto. (mit Abstand und Anstand, versteht sich).

Doch jetzt trennten sich die Wege, die aber bekanntlich eh alle nach Wien führen.

Die meisten marschierten über den Hameau hinunter zum Schwarzenbergpark und weiter Richtung Pötzleinsdorf oder Neustift, während ich mich für den kürzeren Abstieg nach Sievering zum 39A entschieden hatte.

Es war ein schöner, geselliger Wandertag mit idealem Wetter, an dem sich die Natur mit der beginnenden zarten Herbstfärbung von ihrer besten Seite zeigte.

Ein herzliches Dankeschön an die Organisatoren, die uns damit auch ein wenig für den ausgefallenen Breitenturntag entschädigen konnten.

Heinz

PS: Und ich bleibe dabei: Das Wandern ist auch des Turners Lust!